Fabio Pettineo zeigt’s auf der Taktik-Tafel an: Hier gibt’s kein Durchkommen für den FC Triesen. (Bild: W&O)
Am Sonntag trifft der FC Sevelen auf den FC Triesen. Es ist ein Spitzenspiel, der Dritte empfängt den Vierten. Doch für Sevelens Verteidiger Fabio Pettineo ist das Spiel gegen Triesen aus ganz anderen Gründen eine spezielle Angelegenheit.
FUSSBALL. Sevelen gegen Triesen. Nicht erst seit dieser Saison ein Duell zweier Teams, die an der Tabellenspitze mitmischen. Bereits zu 4.-Liga-Zeiten ging es bei dieser Affiche um enorm viel. Wichtige Punkte, um den Aufstieg zu realisieren, waren zu gewinnen und als Bonus wurde bei einem Sieg ein gefährlicher Gegner zurückgebunden. «Zwischen Sevelen und Triesen ist es immer hoch zu- und hergegangen. Die Spiele wurden mit viel Leidenschaft und Kampf geführt. Doch das passt schon, solche Spiele brauchts», erinnert sich Sevelens Verteidiger Fabio Pettineo an vergangene Duelle. «Es ist immer schön gegen Triesen zu spielen. Es ist eine starke Mannschaft.»
Präsent, als sei’s gestern gewesen
Sevelen gegen Triesen – mit Fabio Pettineo in der Hauptrolle. Da war doch was? Am 19. April 2008 traf Sevelen auswärts auf die Liechtensteiner und unterlag mit 1:3. Ab der 39. Minute stand Pettineo im Tor und hielt seine Farben bis kurz vor Schluss im Spiel. Unter anderem mit einem gehaltenen Foulpenalty. «Wenn ich zurückblicke, ist alles noch sehr nahe», so der 27-Jährige und beschreibt in allen Einzelheiten, was passiert ist: «Unser Goalie hat sich bei einem Foul verletzt, wir hatten keine Ersatzgoalie und Trainer Manuel Villamar sagte, dass ich ins Tor gehen soll. Es kam zum Penalty, ich warf mich auf eine Seite – und hatte Glück, dass es die richtige Seite war.»
Pettineo spricht deshalb von einer «speziellen Erfahrung», die er machen durfte. Als Aktiver stand er nie zuvor im Tor. «Im ersten Moment war dies positiv. Aber letztlich haben wir das Spiel verloren.» Besser klappte es beim letzten Aufeinandertreffen dieser Teams am 14. Juni 2014. Beim 3:1-Sieg Sevelens passierte ebenfalls etwas spezielles, womit sich Pettineo beim Stichwort FC Triesen gleich doppelt gerne erinnert. Er schoss seinen einzigen Saisontreffer zum 3:1-Endstand. «Ich bin nicht gerade einer, der viele Tore macht», begründet der Verteidiger das Spezielle daran.
Der Wiederholungstäter
Dafür hat er eine erstklassige Bilanz als Penaltykiller: Zwei Elfmeter – zwei gehalten. Zwei? So ist es. Fabio Pettineo ist ein Wiederholungstäter. In der 2. Liga traf man am 18. Juni 2012 auswärts auf Montlingen. Während des Spiels fiel Torhüter Nummer eins aus, der Ersatzkeeper sah nach einem Foul Gelb-Rot – und wieder gab’s Penalty. Mit Pettineo in der Hauptrolle zwischen den Torpfosten. Es kam, wie es kommen musste. Der Abwehrspieler entschied sich wieder für die richtige Ecke. Mit dieser Erfolgsquote ist somit klar, wer im Tor steht, wenn Sevelen im Schweizer Cup ins Elfmeterschiessen geht. Fabio Pettineo lacht und winkt ab: «Ich vertraue unserem Torhüter Fabian Gafner.»
Seine Heldentaten auf der Torlinie gerieten aber in Vergessenheit. «Nur noch meine Mannschaftskollegen und ich erinnern uns daran. Hie und da gibt es noch einen Spruch, ich soll ins Tor gehen – und einen Penalty halten», sagt Pettineo und grinst. Ihm macht es offensichtlich Spass, alte Geschichte aufzuwärmen. «Es ist schön, das wieder zu erzählen, die spezielle Geschichte in Erinnerung zu rufen.
Alles für den Sieg tun
Doch augenblicklich konzentriert er sich auf das Hier und Jetzt. Der FC Sevelen will auch nach dem Triesen-Match ungeschlagen bleiben. «Ich bin davon überzeugt, dass wir es schaffen. Wir werden alles dafür tun, dass wir nicht als Verlierer, sondern als Gewinner vom Platz gehen», verspricht er. Trotz ausgezeichnetem Saisonstart müsse sich das Team aus seiner Sicht noch steigern. «Bessere Chancenauswertung und hinten dumme Fehler vermeiden.»
Als Stärke Sevelens bezeichnet er Kampf und Leidenschaft. Den Vorteil auf Triesner Seite umschreibt er wie folgt: «Sie sind jung, können unbeschwert aufspielen. Und mit Spielertrainer Raphael Rohrer haben sie einen ehemaligen 1.-Liga-Spieler, der sehr stark ist und durchaus den Unterschied machen kann.» Pettineo ist im übrigen vom starken Saisonstart Sevelens nicht überrascht: «Wir sind stabiler geworden, breiter aufgestellt, auch auf der Ersatzbank hat es Leute, die es verdient hätten, in der Start-Elf zu stehen.»
(Quelle: Tagblatt Online, 11. September 2014, 17:02 Uhr)